5 Gründe, warum Kitakinder in unserer Praxis ausschließlich vormittags Termine angeboten bekommen

In unserer Praxis bekommen Familien mit Kitakindern ausschließlich zwischen 8 Uhr und 14 Uhr Termine angeboten. Familien mit Schulkindern bekommen Termine ab 13.30 Uhr. Warum das so ist und wir uns für diese Regelung entschieden haben, erkläre ich in diesem Blogbeitrag.

„Das ist ja unfair.“ Das haben wir schon oft von Eltern gehört, die gern bei uns einen Termin mit ihrem Kitakind vereinbaren möchten.

Es mag auf den ersten Blick unfair erscheinen. In der Realität sieht es so aus: Wir sind eine Praxis mit Schwerpunkt Pädiatrie. Das heißt wir behandeln ausschließlich Kinder und beraten deren Familien.

Wenn wir alle Kinder am Nachmittag behandeln würden, wären unsere Vormittage leer und unsere Nachmittage sehr voll. Mehr als voll, denn unsere Warteliste wäre sehr sehr lang. Ist sie jetzt schon, trotz unserer Regelung. In dem Artikel beschreiben wir 5 Gründe, warum wir uns entschieden haben, die Terminvergabe so zu regeln.

Grund #1: Die Konzentrationsfähigkeit ist am Nachmittag meist deutlich geringer.

Wenn die jungen Kinder am Nachmittag um 16 oder 17 Uhr, nach der Kita und nach der Arbeit der Eltern zur Therapie kommen, sind sie meist schlichtweg durch. Der Tag war wahrscheinlich lang. Kinder, die zur Therapie kommen, haben in der Regel eine Diagnose. D.h. sie haben meist Schwierigkeiten mit der Verarbeitung, Konzentration, Verhalten, Regulation… In der Therapie geht die Arbeit nach dem langen Kitatag jedoch weiter. Sie spielen nicht nur in der Ergotherapie. Die Kinder und deren Bezugspersonen müssen echte Denkarbeit leisten, mitmachen, umlernen, alte Muster durchbrechen.
Das klappt meist besser, wenn sie ausgeschlafen sind und der Tag noch nicht so vollgepackt ist mit vielen Reizen und Eindrücken.

Grund #2: Ich möchte meinem Team ein familienfreundliches Arbeitsklima schaffen.

Wenn wir in der Praxis allen Kindern und Familien Nachmittags-Termine ermöglichen, würden mein Team und ich unsere eigenen Familien am Tag nicht mehr sehen.
Mein Anspruch als Arbeitgeberin und Praxisinhaberin ist es, meinem Team einen familienfreundlichen Arbeitsplatz zu schaffen, in dem sich jede Mitarbeiterin selbst aussuchen kann, wann sie arbeitet- so wie es zu ihrer familiären Situation passt UND allen Familien eine Möglichkeit zu geben, bei uns Termine wahrzunehmen. (siehe Grund #5)

Auf lange Sicht hat unser Termin-Vergabe-Model den Vorteil, dass wir mehr Familien mit Beratung und Therapien versorgen können.

Denn eine ausgewogene Work-Life-Balance meines Teams hat natürlich auch großen Einfluss auf die Belastbarkeit bei der Arbeit. Dadurch fallen weniger Therapieeinheiten aufgrund von Krankheit aus, sodass wir Familien ohne längere Unterbrechungen unterstützen können, um sie auf den Weg zu bringen, bis sie es auch ohne therapeutische Hilfe schaffen. Dadurch werden wiederum schneller neue Termine frei.

Grund #3: Kürzere Wartezeit bis ein Termin frei wird.

Durch unsere Regelung müssen Familien weniger lang auf einen Termin warten. Wir hätten deutlich längere Wartezeiten, wenn ALLE Kinder am Nachmittag einen Termin bekämen. Der Nachmittag von 14 Uhr bis 18 Uhr gibt nur eine begrenzte Kapazität her. Entsprechend weniger Therapieplätze hätten wir zu vergeben. Dadurch würden sich auch die Wartezeiten verlängern, bis eine Familie einen Termin bekommt.

Grund #4: Wir können das tun, worin wir richtig gut sind.

Durch unsere Regelung wird uns ermöglicht weiterhin das zu machen, worin wir richtig gut sind und worin wir Spaß haben: Arbeiten mit Kindern und deren Familien.
Denn wenn wir am Vormittag keine Kinder behandeln könnten, weil sie in der Schule oder eben in der Kita sind, müssten wir Therapieangebote machen, auf die wir nicht spezialisiert sind. Beispielsweise ergotherapeutische Handtherapie oder Hausbesuche in Seniorenheimen. Eine sehr wichtige Arbeit und so wertvoll. Nur nicht das, was wir machen wollen und vor allem richtig gut sind.

Wir sind spezialisiert auf die Therapie von Kindern, haben jahrelang Fortbildungen besucht. Wir wollen unsere Arbeit RICHTIG gut machen. In einem Seniorenheim am Vormittag wären wir nur gut.

Grund #5: Schulkinder können aufgrund der Schulpflicht nicht am Vormittag zur Therapie kommen.


Auch die Schulkinder haben einen langen Tag hinter sich, sind ab 7.45 Uhr in der Schule, haben Freundschaften, mit denen sie sich verabreden wollen, Hausaufgaben, sportliche Aktivitäten. Termine am Vormittag wäre auch für diese Kinder großartig. Schließlich kommen sie häufig wegen Konzentrationsschwierigkeiten oder Schwierigkeiten bei der Reizverarbeitung.

Unfair ist es aus unserer Sicht den Schulkindern und deren Familien gegenüber, die keine andere Möglichkeit haben zur Ergotherapie zu kommen, als nachmittags, die wenigen Plätze an Kinder zu vergeben, die theoretisch die Möglichkeit hätten, vormittags einen Termin wahrzunehmen.

Fazit

Uns ist sehr bewusst , dass es für einige Familien nur schwer möglich ist, sich einen Vormittagstermin einzurichten, aber es lohnt sich.

Falls du ein Kitakind hast und bei uns einen Termin vereinbaren möchtest, sei dir also bewusst, dass du dir Zeiten am Vormittag einrichten müsstest. Du bist bei den Terminen in der Regel dabei, damit ihr das Gelernte im Alltag umsetzen könnt. Die Wahrscheinlichkeit ist dadurch sehr hoch, dass ihr eure Ziele in kurzer Zeit erreicht und dein Kind dann auch schnell wieder am Vormittag zur Kita gehen kann.

Du möchtest einen Termin bei uns vereinbaren? Hier geht es zum Kontaktformular.


20190913_Familienbilder-von-manuelaclemens.de-26-von-29

Hey, ich bin Julia

Als ausgebildete Säuglingstherapeutin unterstützen mein Team und ich dich und deine Familie. Damit ihr ein glückliches, starkes Team werdet!

20190402_Julia Bauschke von manuelaclemens.de (15 von 80)

Ergotherapie

Du hast eine Ergotherapie-Verordnung für dein Kind erhalten? Hier kannst du Kontakt zu uns aufnehmen.

Julia und Mama mit Baby

Beratung

Du möchtest eine individuelle Beratung bei uns buchen?