Lernen mit Kindern: 3 Sätze, die du beim Lernen mit deinem Kind nicht sagen solltest

Satz # 1, den du beim Lernen mit deinem Kind nicht sagen solltest: „Darf ich nochmal nachschauen?“ „Versuch es mal aus dem Kopf“

*möööp* Schade!

Stell dir vor dein Kind lernt mit dir Vokabeln auf Vokabelkärtchen, ist sich unsicher bei der Schreibweise eines Wortes und fragt dich: „Darf ich nochmal nachschauen?“

Applaus Applaus! Dein Kind hat gerade eine super Strategie, sich Hilfe zu holen und den Speichersprozess nicht zu unterbrechen.

Denn es wollte sich noch einmal versichern, dass es das richtige Ergebnis im Kopf hat oder aber es weiß das Ergebnis nicht und holt sich die Lösung, bevor es zu einem falschen Ergebnis kommt. Super schlau!!!

Und das aus mehreren Gründen:

Wenn ich mir nicht sicher bin, (ob das Ergebnis stimmt oder) ob ich auf dem richtigen Weg bin, sollte ich das zwischendurch überprüfen, (um auch das richtige Ergebnis gut und sicher abzuspeichern.)

Fehler unterbrechen den Speicherprozess beim Lernen

Denn:
Um ein Ergebnis aus dem Langzeitspeicher des Gehirns abrufen zu können, muss es zwischen 3-10mal fehlerfrei wiederholt werden. Sobald ein falsches Ergebnis genannt oder nur gedacht wurde, schmeißt es den Speicherprozess nach hinten und man beginnt fast wieder von vorn.


Als Beispiel:

Ich fahre mit dem Fahrrad an meine neue Arbeitsstelle und schaue mir den Weg vorher in Google Maps an. Ich versuche ihn mir einzuprägen.

Zwischendurch auf dem Weg dorthin werde ich unsicher, wie es weiter geht und schaue sicherheitshalber noch einmal aufs Handy (oder lasse mich navigieren) um zu überprüfen, ob ich auf dem richtigen Weg bin um auch wirklich an mein Ziel zu kommen.
Wenn ich das nicht tun würde, könnte es passieren, dass ich sicher ankomme, es könnte aber auch passieren, dass ich mich verfahre.

Noch dazu weiß ich den korrekten Weg beim nächsten Mal wahrscheinlich immer noch nicht sicher, weil ich ja unter Umständen viele andere Umwege gefahren bin. Schlussendlich dauert es also viel länger bis ich am Ziel ankomme. Und ich habe noch keinen klaren Fahrplan vor Augen.

Übertragen auf das Vokabeln lernen:
Dein Kind prägt sich die Abfolge der Buchstaben und die Übersetzung ein. Es möchte es nun aus dem Gedächtnis versuchen. Es kann sein, dass es sofort zur richtigen Lösung kommt. Super!
Es kann aber auch sein, dass es einen Buchstabendreher hat oder einfach nicht weiß, ob ein d oder ein t am Ende geschrieben wird. Spätestens jetzt sollte es noch einmal auf das Vokabelkärtchen schauen dürfen.

Denn wenn es einen anderen Buchstaben genannt und damit selbst gehört hätte oder sogar nur gedacht wird, wäre dieser im Gehirn mit dem Wort verbunden gewesen. Und somit falsch abgespeichert.

Also:

Fazit

Lass dein Kind auf Vokabelkarte schauen, wenn es das tun möchte und freu dich über diese schlaue Strategie! Zudem signalisierst du deinem Kind, dass es völlig in Ordnung und normal ist, sich Hilfe zu holen. Denn mal ehrlich: wie oft schaust du auf deinen Einkaufszettel?

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